Im Ayurveda geht es nicht darum ab jetzt alles „richtig“ zu machen und uns für „falsch“ zu verurteilen. Es geht darum unseren persönlichen Weg zu finden und mit sich selbst und mit der Natur achtsam umzugehen. Denn die Natur spiegelt sich im Menschen wieder.
1. Ayurveda
Die Wurzel des Ayurveda liegen in Indien. Das Wissen vom langen Leben – AYURVEDA – ist fast 3500 Tausend Jahre alt, aber nach wie vor zeitlos und universell.
2. Makrokosmos vs Mikrokosmos
Ayurveda betrachtet den Menschen als komplettes Abbild des Universums. Die Natur spiegelt sich im Menschen wieder: Makrokosmos im Mikrokosmos.
3. Fünf Elemente
Die Anatomie des Menschen erklärt Ayurveda anhand der fünf Elemente: Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Den Raum findet man in den Hohlräumen, wie Lunge und Magen wieder. Die Luft in Atembewegung. Das Feuer macht unseren Stoffwechsel aus. Das Wasser zeigt sich in den Körperflüssigkeiten. Und die Erde dient als Bausubstanz für die Knochen und Muskeln.
4. Drei Doshas
Die Physiologie des Menschen wird anhand der drei Doshas, Vata, Pitta und Kapha erklärt. Diese drei Bioenergien setzen sich aus den fünf Elementen zusammen.
4.1. Vata Dosha
Vata setzt sich zusammen aus Raum und Luft und steht mit den Eigenschaften kalt, leicht, beweglich, trocken, subtil, klar und rau für die Bewegungsabläufe und das Nervensystem im Körper. In der Natur erlebt man Vata als kaltes und trockenes Winterwetter.
4.2. Pitta Dosha
Pitta setzt sich zusammen aus Feuer und etwas Wasser und bietet den Rahmen für den Stoffwechsel. Die Eigenschaften heiß, fließend, etwas feucht-fettig, scharf, sauer, penetrierend machen Pitta aus. In der Natur erlebt man Pitta an einem sonnigen Sommertag.
4.3. Kapha Dosha
Kapha gibt uns mit den Elementen Wasser und Erde den nötigen Zusammenhalt. Kalt, schwer, träge, weich, ölig, süß, schleimig sind die Eigenschaften von Kapha. Das kalte und nasse Wetter im Frühling stellt Kapha in der Natur am besten dar.
5. Prakriti
Je nach dem welche Dosha bei der jeweiligen Person im gesunden Zusnand stärker hervortritt, das bestimmt die bestehende Konstitution des Menschen – Prakriti.
6. Sieben Dhatus
Die sieben Gewebearten (Dhatus) sind die strukturellen Bestandteile – Gewebearten – des menschlichen Körpers. Die Dhatus setzen sich aus den fünf Elementen zusammen.
7. Ojas
Ojas – Immunität – ist eine subtile Substanz und entsteht durch die Transformation der Dhatus als feinste Lebensessenz („8 Tropfen“).
8. Drei Malas
Malas sind 3 Abfallprodukte des Körpers: Stuhl, Urin, Schweiß. Eine zeitige Ausscheidung trägt dazu bei, dass der Körper im Gleichgewicht bleibt. Angesammelte Malas können Krankheiten verursachen.
9. Srotas
Srotas sind Biokanäle. Dhatus und Srotas hängen funktionell eng zusammen. Für jeden Dhatu gib es ein Srota-System, das die Aufgaben des Dhatus ermöglicht, den Dhatu nährt und über die Kommunikation des Dhatu mit anderen abläuft.
Die 13 Srotas teilen sich drei Gruppen:
- Transportbahnen für Atemgase, Flüssigkeit und Nahrung
- Transportbahnen, die die 7 Gewebe (Dhatus) verbinden und versorgen
- Transportbahnen, die die 3 Abfallprodukte (Malas) des Körpers, Stuhl, Urin und Schweiß, entsorgen.
10. Agni
Der Stoffwechsel im Ayurveda wird mit Hilfe von Agni erklärt. Stärkung des Agni steht im Mittelpunkt der Ayurveda-Ernährung. Im Menschen führt Agni dazu, dass Kraft, Mut und Intelligenz gebildet werden und Immunität entsteht.
11. Ama
Brennt das innere Feuer – Agni – zu schwach wird die Nahrung (die ebenfalls aus fünf Elementen besteht) nicht ausreichend verdaut. Und so entsteht Ama – „Ungekochte“ Metabolite oder umgangssprachlich Schlackstoffe. Zu viel Ama macht sich im Körper anfänglich durch Verdauungsstörungen, Schweregefühl oder ständige Müdigkeit bemerkbar, später können ernsthafte Krankheiten hervorgehen.
12. Dravyaguna
Die ayurvedische Heilmittelkunde, Dravyaguna, ist eine Disziplin, die sich mit den Eigenschaften von Substanzen auseinandersetzt. Die Eigenschaften von Substanzen bestimmen Ihre Wirkung im Körper. Alles, was materiell existiert, ist aus fünf Elementen aufgebaut, und kann somit zu medizinischen Zwecken verwendet werden.
13. Gunas
Eigenschaften, Gunas, zeichnen die Substanzen (Dravyas) so aus, dass eine Wirkung (Karma) hervorrufen wird. Es gibt insgesamt 10 Eigenschaftspaare mit jeweils gegensätzlichen Aspekten. Gunas wirken auf Doshas (siehe oben) und Dhatus.
14. Rasa
Die Nahrungsmittel im Allgemeinen werden nicht über Vitamingehalt oder Mineralstoffe beschrieben, sondern über einen der sechs Geschmacksrichtungen und dessen Wirkung auf die Verdauung und die Doshas. Im Ayurveda werden sechs Geschmacksrichtungen beschrieben: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Eine ausgewogene Mahlzeit besteht aus sechs Geschmacksrichtungen.
15. Svastha
„Ausgewogenheit der Funktionsprinzipien (dosha), Ausgewogenheit von Verdauung und Stoffwechsel (agni), ausgewogene Funktion und Struktur der Gewebe (dhatu), Ausgewogenheit der Ausscheidung (mala), strahlende Sinnesfunktionen (indriya), strahlende Psyche (manas), Zufriedenheit im Selbst (atman) – das wird Gesundheit genannt“ – Susruta, Su.15.41
Ayurveda glaubt, dass es für ein gesundes Leben wichtig ist, Folgendes zu praktizieren:
- Ahara (Ernährung)
- Vihara (Verhalten)
- Dinacharya (Tagesrhythmus)
- Ratricharya (Nachtrhythmus)
- Ritucharya (Jahresrhythmus)
- Sadavritta (Verhaltenskodex)
15.1. Ahara
Wie die Nahrung auf unseren Körper und Geist wirkt hängt von folgenden Faktoren ab:
- Prakriti – die Beschaffenheit der Lebensmittel. Im Ayurveda gilt: Gleiches verstärkt gleiches
- Karana – die Zubereitungsform der Speisen. Frisch zubereitete Speisen enthalten viel Prana (Lebensenergie) und versorgen den Körper mit Energie und Nährstoffen.
- Samyoga – die Kombination der Lebensmitteln. Einige Lebensmittel vertragen sich in Kombination mit anderen Lebensmitteln nicht gut und können zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
- Rashi – die Menge der Speisen. Zu große Portionen können unser Verdauungssystem überlasten und Agni schwächen.
- Desha – die Herkunft der Nahrung. Bevorzugt werden im Ayurveda regionale und saisonale Lebensmittel.
- Kala – der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Morgens und abends ist unser Agni eher schwach. Mittags dagegen stark, deswegen ist es ein optimaler Zeitpunkt für die Hauptmahlzeit des Tages.
- Upayogasamstha – der Gemütszustand zum Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme.
- Upayoktrin – die Umgebung und Gesellschaft.
Namaste ich bin Lina
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